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AutorenbildMaik Marten

Ist Homeoffice der richtige Weg für mehr Zeitsouveränität?




Ungeachtet des allgemein gefühlten Trends, sinkt laut dem Statistischen Bundesamt seit 20 Jahren der Anteil der Beschäftigen, die manchmal oder regelmäßig im Homeoffice arbeiten:


Seit 1996 befragt das Amt auf Basis des Mikrozensus über 380.000 Haushalte in Deutschland. Demnach nutzten 2013 lediglich nur noch 7,6 Prozent der Erwerbstätigen Homeoffice. 1996 waren es noch 8,8 Prozent.


Was sind die Gründe für diesen unerwarteten Trend?


Homeoffice ist ein sinnvolles Angebot von Arbeitgebern, Beruf und Leben ihrer Mitarbeiter besser unter den Hut zu bringen, sodass letztendlich die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter wächst.Nach der Studie „Recruiting Trends 2014“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Zusammenarbeit mit der Monster Worldwide Deutschland GmbH wollen über zwei Drittel von über 7.000 befragten Stellensuchenden und Karriere-Interessierten einen Jobangebot nur dann annehmen, wenn der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten ermöglicht. Die Hälfte von ihnen wünscht sich einen Arbeitgeber, der Homeoffice anbietet. Knapp die Hälfte der Top-1000 Unternehmen aus Deutschland tut dies bereit.


Aber worin liegt dann der Grund für die tiefe Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit?


Homeoffice ist ein sinnvolles Angebot von Arbeitgebern, Beruf und Leben ihrer Mitarbeiter besser unter den Hut zu bringen, sodass letztendlich die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter wächst. Jedoch ist dies eine Maßnahme, die bewusst und kritisch angewendet werden sollte. Denn lediglich ein Drittel der Unternehmen attestiert ihren Mitarbeitern eine höhere Produktivität. Dazu stellt Homeoffice Unternehmen wie Mitarbeiter vor größere organisatorische und kulturelle Herausforderungen: Arbeitnehmer verbinden mit Homeoffice Nachteile wie die Verringerung von sozialen Kontakten, die geringere technische Unterstützung seitens der Arbeitgeber und dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatem. Zusätzlich sehen sich auch viele in der Situation, dass sie im Homeoffice mehr als im Büro arbeiten, dies jedoch weniger Anerkennung und Belohnung einbringt: Das Vertrauen in die Leistungsbereitschaft erschöpft sich auf die vereinbarte Arbeitszeit. Ein Mehr an Leistung wird schlicht nicht wahrgenommen und verringert die Verhandlungsmacht für eine bessere Position oder ein höheres Gehalt.


Mehr Zeitsouveränität statt mehr Homeoffice


Eine bessere Lösung bietet eine generell verbesserte Arbeitsflexibilität. Fast jedes 4. Unternehmen bietet ihren Mitarbeitern mittlerweile sehr flexible Arbeitszeitmodelle an. Ungefähr 60% der befragten Unternehmen stellen dabei eine höhere Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter fest. Mitarbeiter wünschen sich eine möglichst hohe Zeitsouveränität im Arbeitsalltag: mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung bei der Ausführung der täglichen Arbeit sowie die Berücksichtigung von individuellem Arbeitsrhythmus und tageszeitabhängiger Konzentrationsfähigkeit bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung.


Die räumliche Gestaltungsfreiheit


Eine flexible Arbeitsgestaltung meint auch immer räumliche Aspekte. Es geht über die Betrachtung der Arbeit im Büro (Second Place) und Zuhause (First Place) hinaus. Der moderne Wissensarbeiter trifft sich mit Kollegen, Geschäftspartnern und Freunden in gemeinschaftlich genutzten Räumen. Hier werden Kenntnisse ausgetauscht, Geschäftsbeziehungen gepflegt, Entscheidungen bewirkt und soziale Kontakte entwickelt. Diese sogenannten Third Places müssen zukünftig noch stärker von Unternehmen genutzt und innerhalb oder außerhalb der Büroräume angeboten werden.


Quellen:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Erwerbstaetigkeit.html

http://arbeitgeber.monster.de/hr/personal-tipps/markte-analysen/studien/recruitingtrends-home-office-124873.aspx

https://www.uni-bamberg.de/?id=94150https://www.uni-bamberg.de/isdl/leistungen/transfer/e-recruiting/recruiting-trends/recruiting-trends-2015/

http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article139151711/Den-Trend-zum-Homeoffice-gibt-es-gar-nicht.htmlThe

Great Good Place, Ray Oldenburg

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